Laikipia ist grün


Ja. Statt der orange-gelben Landschaft leuchten die Hügel jetzt grün, fast bläulich bis zum Horizont. (Zum Vergleich siehe: http://kenia-in-300-tagen.blogspot.co.ke/2018/01/lasst-uns-grevys-zahlen.html) Wie wir erfahren, hat der Regen im nördlichsten Teil Laikipias allerdings erst vor zwei Wochen begonnen. Und wieder ist es unglaublich, wie sehr sich die Gegend in so wenigen Tagen so grundsätzlich verändern kann. Gelbe, blaue, rote, lila Blumen säumen den Weg. Der Ewaso tost und hat in Sabuk bereits zwei tote Elefanten angeschwemmt. 


Man hat sie in einer mühsamen Aktion zurück in den Fluss geschafft, damit der braune Milchkaffee sie an einen anderen Ort zum Verrotten weiterzieht. Im Moment liegt genau gegenüber der Lodge eine ertrunkene Giraffe, die ebenfalls wieder in die Fluten gezogen werden muss. Verwesungsgeruch liegt in der Luft. Das Ufer ist für Hyänen zu steil und die Geier in Laikipia sind verschwunden. Mit grosser Wahrscheinlichkeit an vergifteten Tieren verendet.



Wir aber freuen uns jetzt am neuerwachten Leben. Das Schöne in Laikipia County ist, dass auf Privatbesitz im Gegensatz zu den Nationalparks gewandert werden kann. Und so marschieren wir Hügel ab und Hügel auf, reiten auf Kamelen und Pferden, ändern Routen, weil die Elefantenherden überall sind. 


Und die Löwen am Hang liegen. Es ist ein anderes unterwegs sein, wir sind viel mehr Teil der Natur. Stolpern über Riesengrillen, Käfer und Schildkröten, lernen über die diversen Ameisenarten und ihre Bauten. Treffen Bushy, ein Busch-Klippschlieferweibchen, das unsere Käsestangen liebt, mich aber entrüstet anschimpft, als ich mich erdreiste, sie zu streicheln. 



Wasserböcke, Dikdiks, Zebras und Kudus betrachten uns staunend und TC meint, die würden nur darauf warten, bis wir, wie sie, auf alle viere fallen. Richtig spannend wird’s dann, als wir abends am Baum des Leoparden vorbeikommen. Die Katze hat ihre Beute, ein ansehnliches Kudu, in eine Astgabel gewuchtet. 
Der Vollmond steht am Himmel. In der Nacht kriegen wir im offenen Zimmer Besuch von Fledermäusen und Klippschliefern. 
Hyänen rufen und der Ewaso rauscht. 
Ja, so ist das Leben schön.


Tutaonana
Eure African queen
Irène
Ps. Es ist Frieden eingekehrt in Laikipia. Es sind keine illegalen Invasionen zu beklagen und im Moment kriegen alle genug zu essen und zu trinken.  





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