Politische Ränkespiele in Kenia

Und wer hier noch Geld für Wahlkampagnen hat ...


„I wish, I was alone with him, I would beat him, beat him, beat him, till he’s dead.“ Oha. Ja, Kenianer können ganz schön direkt sein. Und Eva erzählt mir bereitwillig, was sie im Matatu so hört. Eindeutige Stimmen, die sich wünschen, jemand würde Raila Odinga aus dem Verkehr ziehen. Jemand wie z.B. William Ruto (Deputy Präsident), der längst nicht so weich wie Uhuru Kenyatta sei. Offenbar sind es nicht nur junge Männer (denen ich ein gewisses Aggressionspotential unterstelle), die den Oppositionsführer gern tot sähen, nein, am Wochenende im Bus nach Thika habe sogar eine alte Frau gemeint, es wäre doch schön, wenn Raila eines Morgens einfach nicht mehr aufwachen würde. Da gibt es nicht viel Spielraum, die Anhänger Uhuru Kenyattas wünschen seinem Gegner den Exitus. Punkt.
Die Fronten verhärten sich von Tag zu Tag und um ehrlich zu sein, auch wir sind ein bisschen irritiert vom konfusen Zustand, der mittlerweile in Kenia herrscht.

... ist eindeutig. 

Da werden Pläne geschmiedet und Spiele gespielt, die nicht nur für uns Ausländer undurchschaubar sind. Raila Odinga hat seine Kandidatur zurückgezogen. Ich bin baff und frage mich, wie es denn nun weitergehen soll. Selbst die schlauen Köpfe im Land sind sich nicht einig, was geschieht, wenn die (bereits verschobenen) Wahlen am 26.10. nicht stattfinden können. Der Rahmen dieses Blogs würde mit allen Varianten, die zur Debatte stehen, gesprengt werden. Und zudem muss ich gestehen, dass mir das alles über den Kopf wächst.
Trotz aller Aufruhr und Desorganisation sind sich die Menschen hier aber in einem einig. Sie haben genug von Ränkespielen, genug davon, dass nicht vorwärts geht und sie alle blockiert sind. Sie wollen back to business, back to normal. Denn bei aller Liebe zur Politik, Kenianer sind äusserst geschäftstüchtig und was mehr zählt als Palavern ist gewöhnlich das Geld.

Tutaonana
Eure African queen
Irène




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